Partner ist die Gesundheit egal

Hallo,

Ich weiss nicht weiter und muss mir das mal von der Seele reden und vielleicht hat ja jemand auch einen Rat oder so.

Also wir sind eigentlich eine kleine glückliche Familie und lieben unsere Tochter über alles.
Nur ein Problem gibt es da, meinem Partner ist seine Gesundheit irgendwie egal.
Aber nur seine wenn mit mir oder der kleinen was ist dann reagiert er sofort. Als die kleine 1 Monat und 1 Woche alt war hatte sie hohes Fieber und er hat sofort Krankenwagen gerufen, da es abends 23 Uhr war. Er wollte sogar mit ins Krankenhaus fahren, aber die Männer im Krankenwagen meinten es reicht wenn einer mit fährt, also bin ich mit.

Oder in der Schwangerschaft wenn da was war ist er mit mir direkt zusammen zum Arzt gegangen.

Nun zum wesentlichen wieso ich weiss das ihm seine Gesundheit egal ist. Seit ca 4 Wochen erbricht mein Partner Abends vorm zu Bett gehen oder nachts wenn er aufwacht.
Am Anfang dachten wir natürlich erstmal er hätte vielleicht Magen-Darm und haben uns erstmal nix gedacht. Aber da es nur Abends/Nachts so war kam es mir dann schon komisch vor.
Am Anfang dachte er es wäre eventuell wegen Kohlensäure (da er Wasser mit Kohlensäure trinkt), dann hat er stilles Wasser probiert, aber selbst da hat er erbrochen. Jeden Abends/jede Nacht erbricht er. Oft nicht nur 1 mal sondern mehrmals.
Ich hab ihn so oft gebeten zum Arzt zu gehen und das kontrollieren zu lassen.
Noch dazu schläft er seitdem sehr viel, er geht eher ins Bett und ist früh nicht ausgeschlafen und legt sich dann über den Tag öfter nochmal hin.

Letzte Nacht kam er dann von Toilette wieder und meinte er hat Blut erbrochen.
Ich meinte zu ihm, dass dies gar nicht gut ist und er zum Arzt soll. Er nur drauf "jetzt?", ich "ja natürlich" und er "ne jetzt nicht"...
Ich meine ich kann ihn im Endeffekt nicht zwingen zum Arzt zu gehen.
Aber wenn er Blut erbricht heißt das eigentlich nichts gutes. Ich weiss nicht ob er später nochmal Blut erbrochen hat, er hat nichts erwähnt.
Nunja bisher war er immernoch nicht beim Arzt, da er immernoch schläft.

Ich versteh nicht wie ihm das so egal sein kann. Ich meine was ist wenn er etwas ernstes hat, was behandelt werden muss.
Will er riskieren, dass ich mit der kleinen irgendwann alleine bin, weil er nicht mehr da ist?
Ich versteh das nicht. Er liebt uns beide und ist überglücklich uns zu haben. Aber sowas ist ihm dann egal.
Ich kann auf ihn einreden wie ein Buch. Egal was ich sage er geht nicht zum Arzt.
Ich will mit der kleinen nicht irgendwann alleine sein müssen oder das sie ohne Papa aufwachsen muss. Ich hab das selbst erlebt und möchte das für mein Kind nicht und das weiss er auch.
Ich weiss nicht was ich noch tun soll... Ich kann ihn ja auch schlecht mit der kleinen zusammen zum Arzt schleifen.
Aber ich möchte das er sich endlich mal untersuchen lässt, damit wir alle wissen was er hat.
Aber ich weiss nicht wie ich ihn dazu bringen soll, ich hab schon jegliche Argumente versucht. 😕

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Ich glaube nicht, dass ihm seine Gesundheit egal ist, ich glaube eher, er ist im Verdrängungsmodus. Denn die Symptome scheinen ja erst mal nichts Gutes zu bedeuten, und vor dem Ergebnis hat er Angst. Kann ich gut verstehen, nur nützt das auf Dauer nichts, da eine eventuelle schwere Krankheit dann weiter fortschreitet.

Hoffentlich entscheidet er sich bald, zum Arzt zu gehen. Du wirst da nichts machen können, da du ja schon alles versucht hast. Hat er nicht einen Freund, der mal mit ihm reden kann?

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Ja natürlich er hat 2 beste Freunde aber die müssten das ja erstmal wissen um mit ihm drüber zu reden. Nur hab ich zu denen, daher kann ich es denen auch nicht sagen. Zudem wöllte ich ihm in den Sinne nicht in den Rücken fallen und es einfach anderen Leuten erzählen. Das muss er wenn da auch selbst tun.

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Hallo

aufgrund meiner diesbezüglich katastrophalen Sozialisierung, gehöre ich zwar auch zu der Fraktion, die sagte, wer zum Arzt geht, ist eine Sissy - abgesehen davon, dass Frauen viel besser auf ihren Körper hören und medizinische Hilfe abrufen -, sind SOLCHE Symptome absolut alarmierend und der sollte DRINGENST zum Arzt. Heute noch.

Schreib hier nicht mehr, weck ihn, pack ihn und ab zum Doc oder zur Notaufnahme.

Wirklich. Das sind sehr üble Anzeichen.

VG

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Ja grade ist das eh schlecht weil er nicht da ist, er ist grade los zum Einkaufen... Hab davor nochmal gebeten das er doch bitte zum arzt soll, aber er will nicht.

Und ihn in Krankenhaus schleifen ist eher schlecht, da wir ja eine 5 Monate alte Tochter haben und die müsste ich dann auch mitnehmen, weil ich niemand habe der auf die schnelle aufpassen kann auf sie.
Und ich möchte dann ungern mit der kleinen im Krankenhaus rum sitzen.

Und ich hab auch die Vorahnung das er sich dagegen wehren wird und nicht mitkommen wird. Und genug Kraft um ihn raus zu schleifen hab ich nicht, zumal ich ja noch das Kind mitnehmen muss.

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Ich wäre an deiner Stelle nicht nur sehr besorgt sondern unglaublich sauer! Wie kann ein erwachsener Familienpapa so engstirnig, unvernünftig und verantwortungslos sein! Ja, bei den Symptomen hätte ich auch Angst. Seid 4 Wochen, kaum zu glauben, welches Leid er sich selber und Dir antut. Aber Angst hin oder her: Bei der nächsten nächtlichen "Kotz"-Attacke würde ich an deiner Stelle den Notarzt rufen.
Ich mag mir nicht vorstellen, wie es Euch ergehen könnte(!), sollte sich herausstellen, dass es eine sehr ernste Erkrankung ist und ihr Euch damit auseinandersetzen müsstet, dass alles gut hätte verlaufen können, wenn er nur etwas früher zum Arzt gegangen wäre!
Ins Krankenhaus kannst Du ihn trotzdem schleifen, auch mit kleinem Kind. Das ist nicht ideal aber die Kleine wird schon klarkommen, Du bist ja bei ihr und gehst nicht auf Konfrontation mit kranken Patienten.
Hauptsache er ist erst mal im Krankenhaus angemeldet und dann kannst Du mit dem Kind wieder gehen und auf Abruf wiederkommen.

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Ich hätte den Notarzt gerufen, als er Blut erbrochen hat. Dann kommt er auch viel schneller dran und sitzt nicht ewig im Wartebereich der Notaufnahme.

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Ja wollte ich auch. Aber er hat gesagt er will das nicht. Und ich kann ihn ja nicht einfach zwingen. 😕
Und natürlich hätte ich den rdw einfach rufen können, aber dann hätte er sich weigern können mitzugehen und dann können dir vom rdw auch nichts machen.

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In dem Moment hätte ich meinen Mann gezwungen. Aus einem ähnlichen Fall in der Familie kann ich sagen: was nützt es dir, wenn du jetzt Befürchtungen hast wie du ihn mit Baby zum Arzt bringen sollst, aber dann in Kürze Witwe bist? Sorry das in aller Deutlichkeit so zu sagen, bin da wie gesagt etwas geprägt worden letztes Jahr und mich alarmieren deine Schilderungen gerade sehr. Denke auch dass er verdrängt weil ihm klar ist was das heißen kann, im Sinne Vogel Strauß Taktik.

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Ich glaube auch eher, dass er Schiss hat, als dass es ihm egal ist. Ein Stück weit kann ich das sogar verstehen, allerdings klingt das schon ziemlich ernst, wenn er Blut erbricht. Und gerade als junger Vater mit Verantwortung für dich und das Kind sollte er da klüger reagieren, als den Kopf in den Sand zu stecken.

Gibt es jemanden, dem er vertraut und auf den er hört (Vater, Onkel, Freund)? Dann könntest du diese Person bitten, mit ihm darüber zu sprechen.

Vielleicht ist es ja "nur" ein Magengeschwür, das kann man gut behandeln. Muss doch auch richtig fies sein, sich jeden Abend die Seele aus dem Leib zu kotzen.

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Naja die einzigen die da wären wären seine 2 besten freunde, aber ich hab zu denen keinen kontakt also keine nummer und so. Und einer von denen ist vor kurzem weg gezogen.

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Ok, das fällt dann also weg. Hm, dann wird es schwierig. Er ist erwachsen und du kannst ihn nicht zwingen zum Arzt zu gehen, wenn er das nicht will. Was sagt er denn, wenn du ihn bittest, das abklären zu lassen außer, "Ne, jetzt nicht"?

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Mein Mann ist da leider sehr ähnlich.
Er hatte jetzt in letzter Zeit mehrere Wehwehchen, die Ihn wochenlang begleitet haben bzw noch immer tun.
Irgendwann habe ich nicht mehr drauf reagiert und es war mir absolut egal, weil er wissen muss, was er tut.
Sein Argument „Ich habe Angst vor einer schlimmen Diagnose“..tja..das wir natürlich besser, wenn man nicht zum Arzt geht.

Meine letzte Aussage dazu war „Du solltest nur dran denken, dass du demnächst mehr Verantwortung hast und deine Tochter dich gerne kennenlernen würde“. Plötzlich hat der Herr dann doch Arzttermine gemacht und oh Wunder..es war bisher nichts schlimmes und es konnte bisher alles mit Medikamenten geregelt werden 🤷🏽‍♀️

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Ich wünschte mein Partner würde wegen unserer Tochter dann auch sowas machen, aber leider nicht.
Immer wenn ich die kleine erwähne sagt er, dass er es weiss und das er ja auch nicht will das sie ohne Papa sein müsste.. Aber zum Arzt geht er trotzdem nicht.

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Dann hilft nur noch ignorieren, so wie ich es zwischenzeitlich auch gemacht habe.
Wenn er „jammert“ nicht drauf eingehen oder „selbst schuld“ sagen.
Er ist Erwachsen und wenn er meint, dass es nicht so schlimm ist, dann muss er mit den Konsequenzen leben. Ja, das ist hart für dich, aber anders wird es nicht besser.

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Da gibt es tatsächlich nichts anderes zu raten als "Ab zum Arzt oder ins Krankenhaus". Die beschriebenen Symptome sind kein Spaß. Das ist keine Lapalie. Und jeden Tag, den er länger wartet, kann im worst case was noch Schlimmeres passieren. Mehr gibt es nicht zu raten. Eiere nicht rum, befehle es ihm. Es geht hierbei nicht nur um ihn, sondern auch um Dich und das Kind, was die Zukunft angeht. Er hat Verantwortung zu übernehmen, basta.

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Meine Mutter ist auch nicht zum Arzt, bis sie schließlich nur noch ein halbes Brötchen am Tag essen konnte. Sie ist kurze Zeit später an Magenkrebs verstorben. Es war nicht mehr behandelbar.
Dein Mann hat mit Sicherheit Angst und vermeidet die Konfrontation massiv auf gesundheitsschädigende Weise. Ich würde noch einmal den Versuch machen, mir frei nehmen und ihm eine konkrete Ansage machen. "Wir fahren (Zeitpunkt x) zum Arzt. Ich werde dich hinbringen und wenn du möchtest, auch beim Termin dabei bleiben. Ich kann mir vorstellen, dass es schwer für dich ist und du es gern vermeiden möchtest. Aber du brauchst eine Abklärung und Behandlung deiner Symptome. Ich bin da und ich unterstütze dich"
Keine Vorwürfe, keine Anklage, kein Druck, sondern Klarheit und Führung.
Ich wünsche euch alles Gute.
Und für dich: Geh nicht vom schlimmsten aus. Es kann alles mögliche sein, eine Behandlung braucht er auf jeden Fall.
Ich las gerade, dass du mit eurer Tochter noch zu Hause bist. Nimm sie mit. Wenn dein Mann einmal im Wartezimmer sitzt, wird er sicher nicht flüchten. Dann kannst du ja immer noch mit deiner Tochter gehen, einen Spaziergang machen o.ä.
Geht erstmal zum Hausarzt (Akutsprechstunde oder mach du einen konkreten Termin aus), das ist vermutlich niedrigschwelliger für deinen Mann.

Bearbeitet von EsIstWieEsIstx2
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Ich werde es versuchen. Ich werde beim Arzt mal anrufen und fragen wann wir vorbei kommen könnten und dann werde ich das versuchen.
Eventuell lässt es sich ja auch so planen, dass jemand auf unsere Tochter aufpassen kann und ich sie nicht mitnehmen muss.

Und bisher habe ich ihm gar keine Vorwürfe gemacht oder Druck gemacht. Ich hab ihm lediglich gar normal lieb gebeten zum Arzt zu gehen und auch an unsere kleine Maus zu denken. Ich hab gesagt es muss nicht direkt sofort sein, aber wenigstens direkt am nächsten Tag.

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Ich sehe das auch so. Ich denke die Angst ist zu groß und ich persönlich würde alles versucht haben wollen.

Meine Mama war vom gleichen Schlag- nach ihrem Magenkrebs ist sie nicht zu den Nachsorgeuntersuchungen gegangen. Und auch als sie starke Atembeschwerden kam, hat sie die Arzttermine laaaange herausgezögert, da sie Angst vor dem Ergebnis hatte. Wäre sie früher hingegangen, wäre der lungenkrebs vielleicht nicht erst im Endstadium gefunden worden..

Bei ihr galt aber: wenn ich es verdränge, dann ist es nicht da und dann muss auch nichts behandelt werden.

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Hallo ,

ich denke Deinem Mann ist es nicht egal wie es um seine Gesundheit steht , sondern er hat schlichtweg Angst und spielt Vogel Strauß....

Wer jeden Abend und nachts erbricht , sogar mit Blut, sollte erstens nichts essen und stattdessen schnellstens zum Gastrologen....und zwar nicht nachts mit dem Rettungswagen , sonderrn tags.

Nachst sind die meisten Diagnostischen Abteilungen nicht besetzt und nach 4 Wochen ist er kein Notfall sondern mehr als überfällig.

Das ist mindestens eine akute Magenschleimhatentzündung. Die wäre gut und einfach behandelbar.
Auf jeden Fall muss schnell danach geguckt werden.

Und da würde ich nicht lieb und nett fragen sondern gehöig Druck machen .

Das die Männer aber oft so stur sind .... erleb ich immer wieder.
Meinen Vater hab ich neulich gefragt ob er , wenn er scjhon nicht zum Arzt geht mit uns in den Friedwald fährt , um einen Baum aus zu suchen ...Das hat gewirkt .

Alles Gute für Euch und wartet nicht länger .
LG
Tina

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Mein Mann war auch so ein Arzt-Verweigerer.
Ich habe gedacht, dass irgendwas nicht stimmt mit ihm, aber sobald ich die Rede auf einen Arztbesuch brachte, wurde er aggressiv.
Anderthalb Jahre später ging er zum Arzt, weil es nicht mehr anders ging.
Ein gutes Jahr später war ich Witwe.

So kann es gehen, muss aber nicht. Ich will dir keine Angst machen.

Blut erbrechen kann auch, wie eine andere Userin schon schrieb, auf Magengeschwüre hindeuten, aber dieses wochenlange Erbrechen sollte abgeklärt werden.

Aber die Erkenntnis meines Mannes "Ich werde sterben, weil ich nicht früh genug zum Arzt gegangen bin", war furchtbar bitter für ihn.

Alles Gute!