Kind auf Wochenende ohne Mama und Papa vorbereiten?

Hallo zusammen, es ist vielleicht komisch, dass ich mir schon so früh im Voraus Gedanken mache, aber mein Sohn ist gerade 2 geworden und in genau einem Jahr steht eine sehr wichtige Hochzeit über ein ganzes Wochenende ca. 9 Autostunden entfernt an, auf die ich mit meinem Mann so gerne alleine hingehen würde. Das wäre dann auch das erste Mal seit Geburt, dass wir wieder Paarzeit hätten und das brauche ich so sehr. Unser Sohn wäre dann gerade 3 geworden.

Das klingt wahrscheinlich erstmal problemlos. Nur ist unser Sohn ein High Need Kind und sehr stark auf uns fokussiert. Es gibt tatsächlich bisher keine weiteren Bezugspersonen für ihn. Die Omas und Opas sind alle paar Monate mal für 2-3 Tage zu Besuch, aber wir müssen immer mit dabei sein. Wenn einer von uns geht weint er ganz schlimm. Er ist sehr sehr sensibel. Er wird auch erst mit ca. 3,5 in den Kindergarten gehen, weil wir uns mit Betreuung und Arbeit gut abwechseln können durch unsere Selbstständigkeit, worüber wir aufgrund seiner Art froh sind, weil ich glaube er würde leiden. Ansonsten gibt es noch eine gute Freundin, die ab und an mal da ist, die er auch sehr mag und die immer auf ihn aufpassen würde, aber bisher auch noch nie alleine.

Nun ist meine Frage an euch: Könnt ihr aus Erfahrung, vielleicht ja auch mit einem sensibleren Kind, sagen, dass sich zwischen 2 und 3 Jahren noch viel tut oder sollten wir lieber nicht zu viel Hoffnung haben, dass wir wirklich ein Wochenende zusammen weg können als Paar? Oder gibt es Tipps wie wir das vorbereiten könnten? Unsere Eltern würden leider nicht öfter hier her kommen können, um die Bindung zu festigen. Meine Freundin wäre da eher offen, aber sie ist kinderlos und arbeitet viel und möchte sie auch nicht zu sehr „einspannen“. Was denkt ihr?

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Das was du dir vorstellst funktioniert weder jetzt noch in einem oder zwei Jahren ohne "Training". Auch ein super aufgeschlossene Kind bleibt nicht von jetzt auf gleich über Nacht bei einer für es selbst "fremden" Person.

Das gute ist: ihr habt ein Jahr zum Üben. Das solltet ihr nutzen. Wenn euch das so wichtig ist, dann solltet ihr jetzt halt regelmäßig zu den entsprechenden Großeltern fahren und trainieren. Also nicht erwarten, dass sie zu euch kommen, sondern ihr fahrt zu ihnen. Ihr wollt ja schließlich etwas und nicht sie. Zuerst bleibt er kurz allein da, dann nach und nach länger und dann halt über Nacht - mit euch in der Nähe auf Abruf, falls es nicht klappt.

Alles andere ist Wunschdenken.

Bearbeitet von Wilhelmi
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Zwischen 2 und 3 Jahren liegen Welten! Mit 2 hätte unsere Tochter das auch eher nicht mitgemacht, mit 3 dann schon eher.

Wobei sie bis heute (sie ist 5) nicht wahnsinnig gerne wo anders schläft 😅

Aber ich würde es (nicht jetzt, aber vielleicht 2-3 Monate vor der Hochzeit) üben und erstmal „nur mit der Nacht“ anfangen. So war die erste Übernachtung von Motte: zum Abendessen bei der Oma abgegeben, dort geschlafen und bereits zum Frühstück kamen wir wieder. Inzwischen können wir sie früher abgeben und später holen, quasi.

Und natürlich war die erste Nacht nicht „leicht“, Motte brauchte lange zum einschlafen, aber die Oma hat das super gehändelt.

Ansonsten helfen bei uns immer Geschichten zu dem Thema und es gibt z.B. ein Conni Buch (Conni besucht Oma und Opa), wo es genau darum geht. Motte liebt das Buch und so ist sie immer ganz gut vorbereitet :) nutzen wir auch vor Arztbesuchen etc. 😅

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Von jetzt auf gleich wird es natürlich nicht klappen. Ihr solltet Zeit ohne euch einführen und die Dauer langsam steigern und wenn das gut klappt, dann mit den Übernachtungen anfangen.

Was ich allerdings überlegen würde - ihr seid 9h Fahrt entfernt. Schaut vielleicht, ob es eine Möglichkeit gibt, dass die Person, die auf euer Kind dann aufpassen soll, vielleicht mit euch mitkommt und gemeinsam ihm in einem Zimmer übernachtet und ihr in einem anderen. Wenn es irgendwelche Probleme gibt, seid ihr greifbar.
Es ist zwar dann nicht die "exklusive" Paarzeit, die du dir vielleicht vorstellst, aber ihr könnt an der Hochzeit teilnehmen, wisst euer Kind gut aufgehoben und in der Nähe.
Bei 9h Fahrt ist man ja auch nicht nur 1 Nacht weg sondern mindestens 2.

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Mein Kind wird in zwei Monaten vier und seitdem es drei ist, fordert es ein auch woanders zu übernachten und irgendwo alleine zu bleiben. Ersteres haben wir noch nicht ausprobiert, aber ich bin mir sicher, dass es klappen würde, weil er da sehr sicher einschätzen kann, was klappt und was nicht.

Also ja, zwischen 2 und 3 liegen Welten und der Kindergarten hat unserem Kind extrem gut getan. Aber das, was du dir vorstellst, klappt nicht. Dein Kind muss eine Beziehung aufbauen. Du kannst dein Kind, auch wenn es einige Jahre älter ist, nicht einfach irgendwo abgeben und (über Nacht) verschwinden.

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Ich denke, dass man jetzt noch nicht einschätzen kann, wir es in einem Jahr sein wird.

Wenn euer Kind so sehr klammert und sonst keine bezugspersonen im näheren Umfeld hat, sehe ich da eher schwarz.

Finde es auch schwierig zu sagen, "in einem Jahr möchte ich ein ganzes Wochenende Paarzeit ohne das Kind haben" - fangt doch damit erstmal an! Muss ja nicht für ne Nacht sein, aber das deine Freundin (wenn die da bock drauf hat) vielleicht alle zwei woche mal für ein paar stunden aufs Kind aufpasst, sodass ihr erstmal für euch Zeit habt (was ja sehr wichtig ist) und dann könnt ihr es ja weiter ausbauen... sie gibt Abendbrot - sie bringt "nur" ins bett - sie bleibt über nacht etc...
Da müsstet ihr halt schauen, was für ein Tempo euer Kind möchte.

Ansonsten "müsstet" ihr euer Kind halt mitnehmen -Ihr habt es nunmal in die Welt gesetzt und solltet auch damit klar Kommen, wenn es kein ganzes Wochenende lang von euch getrennt sein KANN.

Wir haben unseren Sohn mit einem Jahr das erste Mal bei Oma und Opa schlafen lassen. Seitdem ist er alle 3 Wochen ein Nacht dort. Ein ganzes Wochenende würde ich noch nicht machen, da ich denke, dass eine Nacht vorerst reicht.

Viel Glück 🍀👌

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Hallo Selinchen,

bei uns ist es (leider für euren Fall) andersrum der Fall. Mit 2 hat unser Sohn auch mal bei Oma und Opa geschlafen, auch mal zwei Nächte ohne Probleme.
Seitdem er 3 ist kommuniziert er sehr deutlich, dass er auf keinen Fall woanders schlafen will, nur zu Hause. Und mit Mama und Papa. Wir haben es seitdem auch nicht mehr probiert.
Ansonsten verbringt er häufiger Zeit mit den Großeltern, geht auch gern in den Kindergarten und sagt nur eben sehr deutlich, dass woanders schlafen nicht infrage kommt.

Also, ihr solltet es wirklich üben und selbst dann hat man dafür keine Garantie.
Vielleicht könntet ihr aber auch einen Babysitter finden, der dann in einem Jahr das Wochenende übernimmt oder euch begleitet. Dann lässt sich sicherlich eine engere Bindung zu einer Bezugsperson aufbauen, wenn das schon regelmäßig vorher stattfindet. Vielleicht wäre das ja noch eine Idee?

Lg Flobienne mit 💙3,5 Jahre

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Du müsstest jemanden finden, den möglichst jede Woche, aber mindestens alle zwei Wochen auf euer Kind aufpasst. Bei den ersten Malen bleibt ihr dabei, dann geht das Kind mal allein mit Babysitter auf den Spielplatz, dann geht ihr Mal weg, das übt ihr dann ein paar Monate zunehmend länger, bis ihr irgendwann mal über Nacht weg seid. Das solltet ihr aber mehrmals für eine Nacht üben. Erst dann würde ich meinem Kind zumuten mal mehrere Nächte ohne euch zu sein. Vor allem da ihr bei Problemen nicht so schnell zurückkommen könnt.

Die Frage ist, wie man das umsetzt. Die Großeltern wohnen anscheinend zu weit weg, der Freundin will man es nicht zumuten. Bleibt ein bezahlter Babysitter. Das wird sehr teuer. Und wenn die Person sich kurz vorher umentscheidet oder am besagten Wochenende krank ist, habt ihr Pech gehabt.

3-Jährige können mal ein Wochenende ohne Eltern bleiben, aber nur mit einer engen Bezugsperson. Wenn es keine gibt, geht es nicht.

Alternativ könntet ihr die Freundin oder die Großeltern fragen, ob sie mit euch kommen und vor Ort aufpassen wollen. Dafür bräuchte man weniger Training, aber ist natürlich an dem Wochenende deutlich teurer und anstrengender.

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Hey,

Meine Tochter wird im August zwei. Ende Juni fahren wir zu einem Konzert etwa 5 Stunden entfernt und sie schläft das erste mal woanders.

Sie ist sehr anhänglich und braucht am Abend etwa eine Stunde Begleitung bis sie fest eingeschlafen ist. Das weiss die Oma und ist bereit das zu leisten.

Geübt oder extra vorbereitet haben wir das nicht. Die Oma sehen wir etwa 1x die Woche und sie hat schon öfters auf die Kleine aufgepasst. Anfangs eine Stunde mit dem KiWa raus, damit wir Zeit für uns hatten. Dann zwei bis drei Stunden, damit wir entspannt zu Mittag ins Restaurant konnten. Dann mal nen halben Tag damit wir ins Spa konnten. Dann einen Abend damit wir zu einer Hochzeit konnten. Nun springt sie immer wieder ein wenn wir sie bitten, sie bietet es auch von sich aus an wenn sie eh spazieren geht oder in den Park möchte.
Sie ist für unser Kind eine Bezugsperson, ich denke das ist wichtig. Egal ob Familie, Freunde, Babysitter, das Kind sollte die Person halt kennen. Anfangs wurde hier auch geweint beim Abschied, aber wenn man dann mal weg ist beruhigt sich das Kind und findet sich mit der anderen Person ab.

Ins Bett hat sie die Kleine noch nicht gebracht. Nur einmal hat sie sie von der Krippe abgeholt und sich zum Mittagschlaf einfach mit ihr zusammen hingelegt. Das ging problemlos, obwohl der Mittagsschlaf zu Hause ein echtes Ritual ist 😅. Schlimmsten Falls haben die Beiden dann halt eine miese Nacht und wir bekommen am nächsten Tag ein grantiges Kind zurück. Ist okay.

Ich verstehe deine Sorgen, aber mit 3 Jahren kann ein Kind doch schon ein oder auch zwei Nächte woanders schlafen ohne, dass das es nachhaltig schädigt. Schlimmstenfalls sind am Ende des WE alle Beteiligten etwas müde und knatschig 😬. Aber wenn ihr echt seit der Geburt keine Paarzeit hattet würde ich euch dringend dazu raten, das in Kauf zu nehmen und euch auch mal ne Auszeit zu genehmigen.

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Wir haben es trainiert, bei der Oma zu schlafen. erst das/die Kind/er mit mir, dann mal nen Mittagsschlaf alleine (ich war aber noch da. und dann Das Kind allein.
Unser Großer war mit 20 Monaten das erste Mal allein woanders schlafen, unsere Kleine sogar mit 7 Monaten; sie damals natürlich mit dem großen Bruder. mit 3 war das schon Gewohnheit und die Einladung der Tante, doch bei ihr zu schlafen wurde begeistert angenommen. Waren ja auch die etwas älteren Cousinen da. Aber auch bei der einen Oma ca. 50 km entfernt schliefen sie in dem Alter schon gern und forderten das manchmal sogar ein. Und bei Oma im gleichen Haus waren sie quasi Dauergast; meist waren die beiden Cousinen noch dabei.