Familienleben in kleiner Wohnung

Hallo,

ich denke das Thema gab es schon öfter. Wir leben in einer 75 qm großen Eigentumswohnung. Große Wohnküche, zwei Zimmer, gut großes Bad. Wir haben auch noch ca. 100 qm Außenbereich dabei (Terrasse und Garten). Wir wohnen in einem recht kleinen Haus mit ganz lieben Nachbarn und vielen Kindern rundherum, in einer Stadt - wir haben mit dem Rad nur 10 Minuten bis zur Innenstadt und 10 Minuten "ins Grüne". Also liegt für uns perfekt.

Wir haben schon ein Kind und sind jetzt mit Nr. 2 schwanger. Ganz am Anfang schlafen wir ja vermutlich alle in einem Zimmer oder werden uns auf zwei Zimmer aufteilen, dann sollen sich beide Kinder das Kinderzimmer teilen. Unser Plan ist, dass wir - wenn die Kinder ein eigenes Zimmer benötigen - das Wohnzimmer in einem Wohn-/Schlafraum abtrennen....

Ist natürlich noch Zukunftsmusik - ich persönlich möchte den Schlafbereich dann mittels Wand auch von der Küche trennen. Hat auch den langfristigen Grund, dass man die Küche immer betreten kann und man ein bisschen "privat" sein kann. Noch besser würde ich natürlich die Idee finden, die Terrasse zu einen Wintergarten umzubauen, um da noch etwas "Wohnraum" zu haben :)

Ich möchte hier fragen - hat jemand Erfahrung mit dem Leben auf "engem Raum"? Geht das, oder schafft man es als Familie nicht? Wie läuft das, wenn man zb kein "Wohnzimmer" im engeren Sinn mehr hat - ich persönlich kann mir das noch nicht vorstellen, wenn die Familie kein "Familienzimmer" hat.

Ich kenne vom aufwachsen her bisher zwei Systeme. Bei uns hatte jeder ein eigenes Zimmer. Später hatte sogar jeder einen eigenen Fernseher . unser Papa hat dann das Wohnzimmer meistens als "Arbeitszimmer" verwendet, weshalb jeder eigentlich für sich separat gelebt hat. Wir hatten eigentlich keinen "Gemeinschaftsraum". Dem gegenüber stand das System meiner Oma (wo wir meistens die Sommerferien verbracht haben). Da gab es in der Wohnküche einen riesigen Tisch um den sich die ganze Familie versammelte ... gefiel mir irgendwie besser. Also ich möchte nicht, dass meine Kinder ganz separat für sich sind, ich möchte das Familienleben schon in einem Gemeinschaftsraum haben ... wenn wir den Gemeinschaftsraum dann "umwandeln" in ein Schlafzimmer, gibt es das ja gar nicht mehr ...wandelt man das Wohnzimmer nicht in einen "Schlafraum" um hat man aber gar nichts mehr ...

Habt ihr da Ideen und Erfahrungen? Natürlich kann man - wenn es nicht geht - immer umziehen. Das möchten wir derzeit aber gar nicht ... obwohl sich jetzt schon alle "Freunde" über uns lustig machen...

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Kommt drauf an, welche Mentalität ihr habt. Es gibt gesellige Menschen, die gut mit anderen auf engen Raum auskommen. Andere brauchen ihre Rückzugsräume und Platz. Ich zähle mich zu letzteren. Vier Personen auf 75m² fände ich langfristig nicht zum aushalten.

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Könnte man denn ggf. lieber eines der beiden Zimmer teilen, sodass die Kinder jeder ein kleines, aber doch eigenes Zimmer haben?

Ohne Wohn-/Familienzimmer fände ich es auch komisch - außer das "Leben" spielt sich bei Euch sowieso in der Küche ab. Je nachdem wie groß dieser Bereich ist, könntet Ihr auch eine kleine Ecke für ein Schlafzimmer für Euch abtrennen (ja, da verstehe ich, dass man einen geschlossenen, privaten Raum möchte) und den Rest als Wohnküche lassen.

Ich persönlich fände es ganz ohne Wohnzimmer komisch und ungemütlich. Wir waren letztes Jahr im Urlaub und das Ferienhaus hatte keine "Wohnecke". Die Küche mit Sitzbank und großem Tisch, oben das Schlafzimmer. Als die Kinder im Bett waren, wussten wir gar nicht so recht wohin, weil uns unsere gemütliche Couch gefehlt hat ;-) War auf Dauer halt irgendwie unbequem, abends noch direkt am Tisch zu sitzen. Auch die Kinder lümmeln gern mal auf der Couch rum, lesen, sehen fern, spielen usw. Wenn man immer alles am Tisch sitzend macht, finde ich das seltsam.

Eine andere Idee, da es eure eigene Wohnung ist: Könnte man aus den zwei Zimmern auch drei kleinere machen?

Ich bin auch in einer 75-qm-Wohnung aufgewachsen, mit Balkon und 4 Zimmern. Beengt oder "zu klein" habe ich es nicht in Erinnerung, kommt sicher auf den Schnitt an. Die Zimmer waren gar nicht mal klein, nur das meiner Schwester zählte als "halbes" Zimmer (war aber trotzdem so groß, dass Bett, Kleiderschrank, Spielecke, Schreibtisch, Regale hineinpassten). Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass es rein von den qm her bei euch gehen müsste - ist halt nur die Frage der Raumaufteilung, ob man in größerem Stil umbauen könnte.

Bearbeitet von lime15
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Ich würde - wenn es der Platz im Wohnbereich hergibt - für euch ein Stück vom Raum als Schlafzimmer abtrennen. Aber richtig abtrennen, also mit Trockenbau, nicht nur mit Raumteilern o.ä.. Es muss ja auch nicht viel sein, nur soviel dass ein Bett reinpasst (was das Bett angeht, könntet ihr euch ja vielleicht sogar verkleinern, mein Mann und ich haben ewig in unserem 1,40m Bett geschlafen, zunächst sogar noch mit unserem Sohn zusammen).

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Wir waren damals zu 5. in einer 4 Zimmer 75qm Plattenbauwohnung und ich fand es als Kind nicht zu eng.


Ich habe mit meinem Sohn eine rel. große Wohnung (71qm) aber nur 2 Zimmer. Meinen Schlafbereich habe ich mit Schiebwänden abgeteilt. Guckt euch mal japanische Wände an und Schiebeglastüren, man kann da wirklich tolles machen.

Ich sage: das geht und mir ist die Lage der Wohnung wichtiger als die Größe!

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Hallo,

ist natürlich nicht riesig aber dennoch m.Mn. nach möglich. Evtl. könntet ihr einen Schlafbereich mit Schrankwand abtrennen, sodass wirklich ein separater Raum entsteht… hätte den Vorteil, dass ihr euer Rückzugsort hättet und der Schrank direkt dabei wäre, so müsste nur noch ein Bett rein- fertig. Die Idee mit dem Wintergarten ist auch nicht schlecht, es gibt ja auch wirkliche Wohn-Wintergärten, worin man ggf. je nach Größe sogar das komplette Wohnzimmer verlegen könnte.

Liebe Grüße

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Wir wohnen ziemlich ähnlich und haben auch geplant, später mal ins Wohnzimmer auszuwandern.
Unser Plan ist, dass der Raum tagsüber ein Wohnzimmer ist und erst wenn wir schlafen gehen / unsere Ruhe haben wollen zum Schlafzimmer wird.
Dafür haben wir geplant Schiebewände anzubringen, um den Raum abends abtrennen zu können.
Außerdem gibt es so coole Schrankbetten, die mit einem Sofa kombiniert werden können.
Da steht dann tagsüber ein Sofa und abends wird dann einfach das Bett aufs Sofa runtergeklappt.
Hat den Vorteil, dass es schnell geht und man die Bettwäsche einfach liegen lassen kann.
Morgens klappt man es einfach wieder hoch, macht die Schiebewand auf, und hat wieder ein Wohnzimmer.
Es ist halt nicht ganz billig, vor allem, wenn man ein Sofa in einer ordentlichen Größe möchte.
Aber auf lange Sicht günstiger als eine größere Wohnung.

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Ein Wintergarten ist kein vollumfänglicher Wohnraum. Oder man müsste da wirklich viel Geld investieren und sehr gut dämmen usw.

Die Idee hatte ich für uns nämlich auch schon, mein Mann ist allerdings „vom Fach“ und hält nicht soviel davon 😅

Ansonsten: wartet doch ab, wie es sich entwickelt? Wenn ihr in 8 Jahren feststellt, dass ihr im Wohnraum nicht genug Privatsphäre habt, entscheidet ihr eben neu, was ihr macht 😊

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Mit kleinen Kindern finde ich es noch machbar, solange man kein Home Office braucht. Bei uns wäre dann die Wohnküche inklusive Spielbereich der soziale Mittelpunkt der Wohnung und in den zwei anderen Zimmern gäbe es Schlafmöglichkeiten und in einem davon noch einen kleinen Spielbereich mit Rückzugsmöglichkeit für ein Kind und im anderen eher Rückzugsmöglichkeiten für Erwachsene.

Schwieriger wird es sicher mit Jugendlichen, die vermutlich viel Wert auf ein eigenes Zimmer legen. Wenn man dann im Wohnbereich noch das Elternschlafzimmer unterbringen will, haben die Eltern keine richtige Rückzugsmöglichkeit und für Gäste und Soziales miteinander ist auch kaum Platz. Wäre es irgendwie möglich, eins der anderen Zimmer zu teilen und zwei winzige Jugendzimmer daraus zu machen? Im Elternschlafzimmer könnte man ja noch einen Arbeitsbereich einrichten, den auch die Jugendlichen nutzen können, wenn in ihr Zimmer kein Schreibtisch passt und sie sich konzentrieren wollen. So hätte man trotzdem den großen Wohnbereich als Mittelpunkt des sozialen Miteinanders.

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Wir schlafen auch im Wohnzimmer :)
Ich finde das absolut gut so, wie es ist.
Die Vorteile einer kleineren Wohlfläche sind weniger Putzarbeit, weniger Kram, der sich ansammelt, geringere Heiz- sonstige Nebenkosten- und man steht nicht irgendwann alleine in einem riesigen Haus, wenn die Kids nach und nach ausziehen.
Natürlich gibt es auch Nachteile.
Für manche Jugendliche finde ich es wichtig, ein eigenes Zimmer zu haben, das hängt von vielen Faktoren ab.